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Die multifokale Intraokularlinse (MIOL)

Bei der Operation eines Katarakts (Grauer Star) wird die körpereigene, getrübte Linse entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt. Diese Linsen sind in den letzten Jahren wesentlich weiter entwickelt worden. Moderne multifokale Intraokularlinsen versprechen dem Patienten, weitgehend unabhängig von der Brille zu werden. Eventuell wird noch eine Brille für besonders kleine Schrift benötigt.

Was ist eine multifokale Linse und wie funktioniert diese?
Aufgebaut ist eine multifokale Intraokularlinse (MIOL) aus konzentrischen Ringen. Sprach man bisher von einer MIO-Linse, so war eine bifokale Linse (Linse mit zwei Brennpunkten) gemeint, die ein Sehen im Fern- und Nahbereich ermöglichte. Für ganz kleine Schriften kann unter Umständen eine schwache Lesebrille nötig sein. Die Technik schreitet jedoch voran, Linsen-Produzenten bieten bereits Linsen mit drei Brennpunkten, sogenannte "trifokale Linsen", an. Für den Fern- und den Nahbereich sowie für den Intermediärbereich bei ca. 80 cm Entfernung. Mit den Linsen der dritten Generation sind auch die früher störenden Blendeffekte bei den meisten Patienten auf ein erträgliches Maß reduziert worden.
(Zitiert nach: http://www.augenaerzte-am-rathaus.de/spezialisierungen/miol_refraktive_linsenchirurgie/miol_linsen.html)

Für welche Kataraktpatienten bietet sich diese Linse an?
Diese Linse ist – so die Erfahrung von Dr. Schmickler aus Ahaus – aus medizinischer Sicht bei ca. 12% der Kataraktpatienten einsetzbar.
Ausschlusskriterien sind Augenerkrankungen wie Cornea guttata (eine altersbedingte Hornhauterkrankung), Glaukom, Glaskörpertrübungen, epiretinale Gliose/Macular Pucker (eine Netzhauterkrankung) oder Diabetes. Außerdem fallen diese speziellen Sonderlinsen unter die Rubrik Selbstzahler. Das schränkt die Zahl der Patienten ein.

Was kostet die Implantation einer solchen Linse?
Es handelt sich hierbei nicht um eine basismedizinische Versorgung. Allerdings werden in Bayern die Kosten für die Operation bei einer Trübung der Augenlinse (Grauer Star/Katarakt) von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, sodass der Patient nur die Kosten für die Sonderlinse selbst tragen muss. In den meisten anderen Bundesländern muss der gesetzlich versicherte Patient die Kosten der Operation wie auch für die multifokalen Linsen (Sonderlinsen) selber bezahlen. Eine Anfrage bei der jeweiligen Krankenkasse wird empfohlen.

Was muss noch beachtet werden?
Um einen optimalen Seheindruck zu erhalten, sollte die Implantation von Multifokal-Linsen mit nur einem kurzen Zeitabstand in beide Augen erfolgen. Die Versorgung nur eines Auges mit einer multifokalen Linse wird nicht empfohlen. Außerdem muss man erwähnen, dass der Patient trotz technischen Fortschritts akzeptieren muss, dass bei Gegenlicht Strahlenkränze um eine Lichtquelle gesehen werden (Halos). Vor der Implantation von Multifokallinsen sollte daher immer eine ausführliche Untersuchung und ein Beratungsgespräch beim Augenarzt stattfinden. Versierte Augenärzte haben ausgefeilte Messmethoden und Beratungsmodule entwickelt, mit denen sie herausfiltern können, für welchen Patienten diese anspruchsvolle Linse empfohlen werden kann. Liegt zum Beispiel ein Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) vor, so muss eine sogenannte torische Multifokallinse gewählt werden. Muss der Patient oft bei Dunkelheit Auto fahren (z.B. Taxifahrer), so sind die Linsen auch eher ungünstig.

Multifokale Intraokularlinsen bei Menschen ohne Katarakt
Diese Linse kann ebenfalls bei Menschen eingesetzt werden, die auf eine Brille verzichten wollen. Dort ist sie eine Alternative zur LASIK (Laser Augenoperation zur Korrektur optischer Fehlsichtigkeit). Dies sind zumeist Menschen, denen die Brille lästig ist oder die sich selber mit Brille nicht mögen (Schmickler). Patienten, die eine multifokale Linse wählen, um auf ihre Brille verzichten zu können, ohne dass sie an einem Grauen Star leiden, müssen die Operation und Linsen auf jeden Fall selber zahlen.

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Quelle: Concept Ophthalmologie 05 2015
Datum: Mai 2015


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